Geschichte & Ortsteile
1978 wurde aus den früheren eigenständigen Gemeinden Herrngiersdorf, Sandsbach, Semerskirchen, und Sittelsdorf die Gemeinde Herrngiersdorf gebildet.
Kommunalpolitisch ist Herrngiersdorf zwar eigenständig, gehört jedoch seit der Gebietsreform der Verwaltungsgemeinschaft Langquaid an.
Geschichte Herrngiersdorf
Tonscherben mit Bandkeramik sowie Arbeitsgeräte aus graugrünem Schiefergestein verweisen auf die jungsteinzeitliche Besiedelung des Gemeindegebietes. Auch Urnenfelder aus der Bronzezeit wurden gefunden. In nächster Umgebung befinden sich eine Anzahl Hügelgräber. Auf einer Anhöhe liegen zwei Keltenschanzen. Vermutlich führte eine römische Heerstraße durch das Gemeindegebiet.
Giebelsdorf, das wohl vom Personennamen Gebi herrührt, wird 1135 erstmals erwähnt, es kann sich dabei aber auch um Kleingiersdorf (Gemeinde Saal a.d.Donau) handeln. Der unterscheidende Zusatz Herrn geht auf den Ortsadel zurück, der im Beleg von 1380 erkennbar ist. Über Herrn-Gießdorf (1591) und Herren Giersdorf bzw. Herren Giestorf (1796) wurde 1832 schließlich Herrngiersdorf.
Siehe auch: Turmhügel Herrngiersdorf
Herrngiersdorf, eine ehemalige Hofmark, wird von dem imposanten Bau des Schlosses Herrngiersdorf geprägt. Von 1654 bis 1822 waren die Freiherren von Guggemos Inhaber der Hofmark. In der Filialkirche erinnern noch Grabsteine an Mitglieder der Familie. In kirchlicher Hinsicht gehört Herrngiersdorf zur Pfarrei Sandsbach.
Mit dem zweiten Gemeindeedikt entstand 1818 die politische Gemeinde Herrngiersdorf.
Geschichte Sandsbach
Die erste urkundliche Erwähnung in der Form Samutespach stammt aus dem Jahr 878. Danach schenkte König Karlmann seinem Priester Job de Samotespah „zwei Hufen mit acht Hörigen zu lebenslänglichem Eigen“. Die Besitzungen sollten nach dem Tod von Job an das Kloster Sankt Emmeram in Regensburg fallen. Die Urkunde, von Kanzleischreiber Baldo ausgeführt, ist in lateinischer Sprache abgefasst und trägt das Signum von König Karlmann, einem Ur-Enkel Kaiser Karls des Großen. Sandsbach unterstand von 1043 bis 1803 als Propstei und Hofmark dem Kloster Geisenfeld.
Die 1818 mit dem bayerischen Gemeindeedikt begründete Gemeinde Sandsbach mit den Teilorten Sandsbach, Appersdorf, Siegersdorf und Langquaid (Gemeinde Sandsbach) wurde am 1. Januar 1978 aufgelöst. Der größere Teil kam zu Herrngiersdorf, der kleinere zum Markt Langquaid.
Geschichte Semerskirchen
Bereits 1273 wird das Gotteshaus in Sanctmarienchirchen erwähnt. Semerskirchen gehörte zunächst zum Landgericht Abensberg. Die Gemeinde Semerskirchen wurde 1818/1821 aus einem Teil des Steuerdistrikts Herrngiersdorf gebildet und dem Landgerichtsbezirk Rottenburg zugeordnet. Gemeindeteile waren außer Semerskirchen noch Harpfendorf, St. Johann, Stumpfreuth, Voggersberg und Tiefenbach.
Seit der Bildung der Bezirksämter war die Gemeinde dem Bereich des Bezirksamtes Rottenburg zugehörig, woraus 1939 der Landkreis Rottenburg an der Laaber wurde. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam die Gemeinde Semerskirchen am 1. Januar 1975 zur Gemeinde Herrngiersdorf. 1987 hatte Semerskirchen 71 Einwohner.
Geschichte Sittelsdorf
Sittelsdorf bildete eine Obmannschaft im Herzogtum Bayern. Im Jahr 1752 bestand der Ort aus zehn Anwesen.
Die 1818 mit dem bayerischen Gemeindeedikt gegründeten Gemeinde Sittelsdorf mit den Ortsteilen Altbach, Buchberg und Sittelsdorf gehörte zum Landgerichtsbezirk Rottenburg, Bezirksamt und schließlich Landkreis Rottenburg an der Laaber. Am 1. Januar 1972 wurde sie im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Herrngiersdorf eingegliedert.
Im Nordwesten von Sittelsdorf befindet sich der Sitz der Ropa Maschinenbau.
Ortsplan