Im Jahr 2025 wurde in der Gemeinde Herrngiersdorf viel angepackt
Aus der Bürgerversammlung der Gemeinde Herrngiersdorf – Der Ausbau der Grundschule ist in vollem Gange
Im Jahr 2025 wurde in der Gemeinde Herrngiersdorf viel angepackt. Dies war der Tenor aus dem umfangreichen Bericht der ersten Bürgermeisterin Ida Hirthammer bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Haslbeck in Semerskirchen. So wurde der Ausbau des Dachgeschosses in der Kindertagesstätte in Herrngiersdorf und die Renaturierung des Siegersbaches fertiggestellt. Die Erweiterung der Grundschule in Sandsbach um Räume für die Mittagsbetreuung und Erstellung einer Kleinsporthalle ist in vollem Gange. Der Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde nimmt überall spürbare Formen an. Die Sanierung der Ortskanäle wurde in Angriff genommen und zudem wurden Konzepte zur Sanierung der Schlossallee und für die kommunale Wärmeplanung in der Gemeinde erarbeitet. Weiter hatte sich der Gemeinderat mit dem leidigen Thema Abwassergebühren zu befassen.
Durch den Ausbau des Dachgeschosses in der Kindertagesstätte Sonnenschein in Herrngiersdorf, in der derzeit 58 Kinder in drei Kindergartengruppen für über Dreijährige und 13 Kinder in der Kindergrippe betreut werden, konnte die Kinderbetreuung in der Gemeinde optimiert werden. Bisher, so die Bürgermeisterin Ida Hirthammer, wurden für diese Baumaßnahme 210.000 Euro ausgegeben. In der Sandsbacher Grundschule werden derzeit 73 Schüler in vier Klassen unterrichtet. Das Betreuungsangebot in Bezug auf die Nachmittagsbetreuung läuft derzeit für die Schulkinder bis 14 Uhr. Im kommenden Schuljahr 2026/2027 wird dann durch die neuen Räumlichkeiten das Betreuungsangebot bis 16 Uhr erweitert. Durch die Baumaßnahme -Erweiterung der Schule um Räume für eine Ganztagesbetreuung und Neubau einer kleinen Sporthalle- wird die Sandsbacher Grundschule optimiert. Dort konnte kürzlich das Richtfest gefeiert werden und die Dächer sind mittlerweile geschlossen. Bisher wurden für die Maßnahme Aufträge für das Gebäude in einer Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro vergeben. In ihrem Bericht erläuterte Bürgermeisterin Ida Hirthammer weiterhin die Bereiche Spielplätze der Gemeinde, kommunale Wärmeplanung, Schlossallee, Straßenbaumaßnahmen, Regenrückhaltung-Schwammregion, Renaturierung Siegersbach, Kanaluntersuchungen mit Erstellung eines Kanalkatasters und Sanierungsmaßnahmen, Abwassergebühren, Freiflächen-PV-Anlage St. Johann, Seniorenwohnprojekt, Glasfaserausbau, Feuerwehren, Ferienprogramm, E-Ladesäulen und Baugebiet. Angegangen wurde auch das Thema kommunale Wärmeplanung, bei dem jede Gemeinde in Bayern bis 2028 ein Konzept zur kommunalen Wärmeplanung entwickeln und erstellen muss. Hierzu wurde auch eine Haushaltsbefragung der 500 Haushalte in der gesamten Gemeinde Herrngiersdorf durchgeführt, die 177 Rückmeldungen erbrachte. Ziel ist es dabei, auch die Umsetzung zentraler Wärmeversorgungssysteme zu prüfen und auszuarbeiten, um kostspielige Fehlinvestitionen zu vermeiden. Hierzu wird ein entsprechender Plan erstellt, aufgrund dessen aber weder die Gemeinde noch ein Einzelner Maßnahmen ergreifen muss. Im Bereich des Straßenbaues wurden im Jahr 2025 nur die Feinschicht im Gewerbegebiet Laberauen aufgebracht. Im kommenden Jahr steht die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Herrngiersdorf St. Johann auf einer Länge von ca. 900 Metern an. Der Landkreis Kelheim hatte in diesem Jahr Sanierungen im Bereich der Kreißstraße KEH 24 und KEH 28 zwischen der Abzweigung in Richtung Tiefenbach und der Einfahrt nach Sittelsdorf durchgeführt. Die Anhebung der Abwassergebühren von bisher 2,60 Euro auf 3,72 Euro pro Kubikmeter Abwasser hat für Diskussionen gesorgt. Maßgebend hierfür war die turnusgemäße Festlegung und Überprüfung durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband, der unmissverständlich feststellte, dass die im Bereich des Abwasserkanalsystems angefallenen Kosten auf die Nutzer umzulegen sind. Diese Entgelte dürfen nicht aus dem normalen Gemeindehaus bezahlt werden, erklärte die Bürgermeisterin. Da der Kostenanteil für das Niederschlagswasser laut einem Gutachten über den mit 19 Prozent weit über den erlaubten 12 Prozent sind, wird der Gemeinde aufgezwungen, gesplittete Abwassergebühren einzuführen. Dies wird natürlich einen vermehrten Verwaltungsaufwand erfordern. Im Bereich der Feuerwehren konnte nunmehr das Feuerwehr-Mehrzweckfahrzeug für die Feuerwehr Sandsbach in Auftrag gegeben werden.
Herrngiersdorf, so die Bürgermeisterin, gehört zu den wenigen Gemeinden, die einen positiven Haushalt haben. So wurden im laufenden Haushalt Einnahmen von 4.227,850 Euro bei Ausgaben von 4.024,850 Euro ausgewiesen. Somit ergibt sich ein Überschuss im laufenden Haushalt von 203.000 Euro. Erfreulich dabei ist bei den Einnahmen der Förderzuschuss für die Schule mit 2,241 Millionen Euro. Der Investitionshaushalt ist durch die Baumaßnahmen in 2025 mit Ausgaben von 6,128 Millionen Euro natürlich eine andere Hausnummer als in den letzten Jahren. Das Defizit beträgt hierbei 3.887.000 Euro. Damit ergibt sich ein Gesamthaushaltsdefizit für 2025 von 3,684 Millionen Euro. Positiv hat sich auch die Entwicklung der Einwohnerzahlen entwickelt. So zählt die Gemeinde mittlerweile 1.390 Einwohner mit Erstwohnsitz und mit Erst- und Nebenwohnsitz 1.490 Einwohner. Die vorhandenen liquiden Mittel konnten vom Jahresende 2023 von 3,43 Millionen Euro auf 4,48 Millionen Euro zum 31. Dezember 2024 angespart werden, werden aber auf Grund der Ausgaben für die Schulerweiterung massiv dezimiert werden. Für 2026 steht neben der Anschaffung für das Mehrzweckfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Sandsbach noch die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Herrngiersdorf nach St. Johann sowie die Sanierung der Kitzenhoferner Straße mit dem Ausbau eines Gehweges an. Nach dem Dank der Bürgermeisterin an den 2. Bürgermeister Josef Ebenslander, die Mitglieder des Gemeinderates, die bei der Gemeinde beschäftigten, die Feuerwehraktiven und alle ehrenamtlich Tätigen, kamen die Bürger zu Wort.
Die Fragen der Bürger
Dabei wurden Fragen nach den vorhandenen Bauplätzen in Herrngiersdorf, nach dem Stand des Hochwasserschutzes bzw. Rückhaltebeckens in Semerskirchen. Mit dem dabei geplanten Haus am See.
Zu dieser Anfrage teilte Bürgermeisterin Hirthammer mit, dass in diesem Bereich der Bebauungsplan fertig sei, das angebotene Tauschgrundstück jedoch nicht den Vorstellungen des Grundstücksbesitzers entsprach. Aufgrund dessen ist man im Gemeinderat darüber eingekommen, dass man das Bebauungsplanverfahren zunächst ruhen lässt, da die Umsetzung des Bebauungsplanes nur im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz Sinn machen würde.
Zudem sind bei der Sanierung der Kreißstraße unsinnige Maßnahmen bezüglich der Beschilderung und der langen Sperrung angesprochen worden.
Unverständnis wurde auch über den Glasfaserausbau geäußert, weil die Leitungen teilweise an Grundstücken vorbeigelegt werden, obwohl dann dort kein Hausanschluss erfolgt bzw. weil ein direkter Anlieger am Verteilerkasten nicht in den Genuss eines Glasfaseranschlusses kommt. Die Bürgermeisterin erklärte hierzu, dass es sich beim jetzigen Ausbau und dem anstehenden Lückenschlussprogramm um unterschiedliche Förderprogramme von Bund und Land handelt und jedes Programm bestimmte Kriterien erfordert. Grundstücke, die nicht in diese Vorgaben fallen, bekommen auch keinen Anschluss. Es wird wohl auch kaum zu verhindern sein, dass im Zuge des Lückenschlussprogramms teilweise Straßen noch einmal aufgerissen werden müssen.
Zudem wurde angemerkt, dass beim Splitting der Abwassergebühren in Bezug auf das Niederschlagswasser wohl ein enormer zusätzlicher Arbeitsaufwand für die Verwaltung erforderlich ist.
Ein Bürger kritisierte in seiner Wortmeldung die Vorgehensweise bei der Vergabe des Auftrages für die Anschaffung der Sportgeräte für die Grundschule Sandsbach, die kurzfristig und ohne Vorbereitung des Gemeinderates erfolgt sei, bezweifelte die Notwendigkeit der Anschaffung eines Notstromaggregates für die Gemeinde und die Höhe der von der Gemeinde festgelegten Abwassergebühren.
Zu diesen Anfragen teilte die Bürgermeisterin mit, dass diese Vorgabe bezüglich der Anschaffungen für die Schulgeräte zwingend notwendig war, um weitere Zeitverzögerungen zu vermeiden. Die Gemeinde habe seit Anfang des Jahres daran gearbeitet, Angebote zu bekommen und habe erst am Sitzungstag ein einziges Angebot erhalten. Hierbei erwähnte sie, dass aktuell Vergaben bis 250.000 Euro ohne die Einholung weiterer Angebote möglich sind. Zum Thema Notstromaggregat sagte die Bürgermeisterin, dass sie die Anschaffung eines solchen im Sinne des Katastrophenschutzes schon für notwendig sieht. Deshalb werde derzeit alternativ die Anschaffung eines gebrauchten Gerätes geprüft. In Bezug auf die Abwassergebühren sagte die Bürgermeisterin, dass beim Ansatz der Abwassergebühren die Gemeinde keine andere Wahl hatte, da die Gemeinden gebunden sind, in diesem Bereich kostendeckend zu arbeiten.
Quelle Text+Bild: Martin Haltmayer (Laberzeitung)