An alle Freizeitnutzer des Labertals: Schön, dass Sie draußen unterwegs sind!
Es ist wichtig sich in der Natur zu erholen, besonders im Frühjahr zieht es viele von uns nach draußen. Es wird langsam wärmer, Frühjahrsblüher sprießen und das Vogelgezwitscher begleitet jeden Schritt.
Aber auch die Tier- und Pflanzenwelt braucht Zeit, um sich vom Winter zu erholen. Das Labertal ist eines der wenigen verbleibenden Brutgebiete von Kiebitz, Brachvogel, Braunkehlchen und Bekassine.
Es ist also entscheidend, dass wir uns jetzt an die Regeln halten:
- Bleiben Sie auf den offiziellen Wegen, nutzen Sie keine Trampelpfade und queren Sie keine Wiesen.
- Besonders wichtig ist auch, dass Sie Ihren Hund anleinen.
Wir müssen alle zusammenhelfen, um das Labertal als Lebensraum für die stark gefährdeten bodenbrütenden Vogelarten zu erhalten.
Wenn Sie draußen unterwegs sind, haben Sie Respekt vor der Natur, vielleicht haben Sie das große Glück und entdecken einen der seltenen Vögel.
Falls Sie Fragen oder Anmerkungen haben, können Sie gerne bei Lucia Gruber, Projektkoordinatorin des Labertal-Projekts 2030 (VöF e.V.), unter 09441/207-7324 anrufen.
Die Kiebitze sind zurück im Labertal
Die etwa taubengroßen Zugvögel sind vom Allerweltsvogel zur Seltenheit geworden. Im Tal der großen Laber sind sie aber auch dieses Jahr wieder zu sehen. Ihr metallisch grün bis violett schimmerndes Federkleid zusammen mit den akrobatischen Flugmanövern ist wirklich eine Schau.
Als bodenbrütende Vogelart ist der Kiebitz vielen Gefahren ausgesetzt und sein Lebensraum – extensiv bewirtschaftete Nasswiesen – schwindet immer weiter. In vielen Fällen wechseln die Wiesenbrüter auf Ackerland, da sie dort im Frühjahr offenen Boden und teilweise nasse Stellen finden. Dann kommt es darauf an, dass die Landbewirtschafter die Nester lokalisieren und bei den Arbeitsgängen auf dem Feld einen Bogen darum machen. Nicht immer so leicht, denn die Nester sind nur kleine Bodenmulden. Unterstützung bekommen die Bewirtschaftenden daher von den Wiesenbrüterberater sowie von Lucia Gruber, Projektkoordinatorin des Labertal-Projekts 2030 (VöF e.V.).
Im Labertal wurden auf Ausgleichsflächen sowie im Rahmen des Labertal-Projekts Wassermulden geschaffen, diese werden gut von den Vögeln angenommen. Entscheidend ist nun, dass die Tiere nicht gestört werden. Im schlimmsten Fall könnte eine Störung dazu führen, dass die Vogeleltern ihr Nest aufgeben. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, während der Brut- und Aufzuchtzeit zwischen Mitte März und August, beim Spazieren- oder Gassigehen, beim Joggen oder Radfahren die Verhaltensregeln zu beachten: Es ist erforderlich, dass nur vorhandene Wege genutzt werden, Wiesen nicht überquert werden und Hunde müssen unbedingt angeleint werden.
„Wiesenbrüter gehören mittlerweile zu den gefährdetsten Vogelarten in Bayern, deshalb ist es besonders wichtig, dass die Bevölkerung mithilft und sich entsprechend verhält, damit die Vögel erfolgreich brüten können.“, so Bürgermeisterin Ida Hirthammer / Birgit Steinsdorfer / Bürgermeister Herbert Blascheck.
Wiesenbrüter gehören zu den am stärksten gefährdeten Vogelarten in Bayern. Die schlechte Situation dieser Vogelarten, auch die der Kiebitze, kann sich nur verbessern, wenn gemeinsame Schutzmaßnahme umgesetzt werden, und Rücksicht auf den verbleibenden Lebensraum genommen wird. Im Rahmen des Labertal-Projekts 2030 haben sich der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., die Gemeinden Langquaid, Rohr i.NB und Herrngiersdorf, die Landwirtschaft, der Naturschutz (UNB, LBV) und die Wasserwirtschaft genau das gemeinsam zur Aufgabe gemacht.
Bildquelle: Ewald Stöckl